Hörstörungen bei Kindern können viele Ursachen haben. Wir unterscheiden grundsätzlich die Schalleitungsschwerhörigkeit (SLS) von der Schallempfindungsschwerhörigkeit (SES). Bei der SLS wird der Schall nicht auf das Innenohr übertragen. Ursachen können ein verstopfter Gehörgang, Trommelfellveränderungen, Mittelohrerkrankungen oder Verletzungen des Mittelohres sein. Seltener sind angeborene Fehlbildungen. Bei der SES ist die Umwandlung des Schalls in elektrische Impulse oder deren Weiterleitung im Hörnerven gestört. Frühkindliche Hörstörungen haben unerkannt weitreichende über das Maß der Hörstörung hinausgehende Folgen. Neben einem gestörtem Sprach- und Schriftspracherwerb ist auch die intellektuelle und psychosoziale Entwicklung des Kindes gestört.
Bei der SLS muss durch den HNO-Arzt die Ursache festgestellt und eine geeignete Behandlung durchgeführt werden. Bei der SES sollte innerhalb der ersten sechs Lebensmonate eine Hörgeräteversorgung und bei Gehörlosigkeit innerhalb des ersten Lebensjahres eine Cochlear-Implant (CI) Versorgung erfolgen.